Die Driesche - eine schützenswerte Kulturlandschaft

Unter der Driesche werden hier Flächen verstanden, die mit Reihen oder lockeren Verbänden aus Pappeln bestanden sind zwischen denen eine Acker- oder Grünlandnutzung stattfindet. Sie weisen somit eine land- und forstwirtschaftliche Doppelnutzung auf.

Besonders eindrucksvoll hat sich dieser Nutzungstyp im Zonser Grind erhalten. Das Landschaftsbild wird schon von weitem durch die nord-süd-ausgerichteten Baumreihen aus imposanten über 50 Jahre alten Hybrid-Pappeln geprägt. Nähert man sich den Pappelreihen zeigt sich der parkähnliche Charakter, der durch die Baumreihen und die dazwischen liegenden Grünlandflächen erzeugt wird. Die charakteristischen Baumreihen sind seit spätestens Mitte des 18. Jahrhunderts dokumentiert, wobei allerdings die verwendeten Baumarten nicht für die gesamte Zeit zu rekonstruieren sind.

Die Biologische Station hat eine historische und landschaftsökologische Analyse des Zonser Grinds zur Ermittlung der naturschutzfachlichen Bedeutung der Driesche erstellt. Danach bietet der parkähnliche Charakter der Drieschflächen und das Vorkommen alten Baumbestandes verhältnismäßig viele Teillebensräume und ökologische Nischen. Die naturschutzfachliche Bedeutung der Baumreihen besteht in erster Linie in der Erhöhung der strukturellen Vielfalt. Die hohen Bäume sind als Niststandort für gefährdete Vogelarten wie Pirol und als Substrat für seltene Flechten und epiphytische Moose wichtig. Darüber hinaus weisen die alten Bäume Höhlen auf, die von einer Vielzahl seltener und gefährdeter Tierarten (Spechte, Fledermäuse, Hornissen) besiedelt werden.

Die Analyse kommt zu dem Schluss, dass es aus naturschutzfachlichen Gründen, aber auch unter kulturhistorischen und landschaftsästhetischen Gesichtspunkten, sinnvoll ist, diese seit Jahrhunderten existierende Landschaftsstruktur zu erhalten. Dies sollte beim Umbau der heutigen Pappelbestände, der wegen des für diese Baumart hohen Alters unumgehbar ist, berücksichtigt werden.