Landschaftspflege mit Schweinen

Über viele Jahrhunderte war die Weidehaltung auch bei Schweinen üblich. Dabei war vor allem die Waldweide mit Eichen- und Buchenmast von großer Bedeutung.

Aber auch in Hofnähe war bis in das letzte Jahrhundert die Weidehaltung von Schweinen bei uns verbreitet.

Hierzu wurden Obstwiesen und mit Eichen bestandene Weiden, wie sie noch an vielen Höfen anzutreffen sind, genutzt.

Vor allem aufgrund der wühlenden Tätigkeit der Schweine unterscheiden sich Schweineweiden stark von anderen Weideflächen.

Unter Schweinebeweidung entsteht dadurch auch ein deutlich anderer Biotoptyp. Die Verletzung bis zur gänzlichen Zerstörung der Grasnarbe lässt den Eindruck einer Ackerfläche entstehen.

Die nachfolgende Beweidungspause induziert eine starke Vegetationsdynamik und es werden Pflanzenarten, die bei einer geschlossenen Grasnarbe keine Chance hätten, gefördert.

Hierzu gehören konkurrenzschwache, ein- und zweijährige Pflanzenarten wie beispielsweise der Klatschmohn. Auch so genannte Pionierarten und die Ansiedlung von Gehölzen werden gefördert.

Die Auswirkungen auf die Tierwelt sind vergleichbar. Beispielsweise konnte festgestellt werden, dass Watvögel (Bekassine, Schnepfenarten) in den aufgewühlten, lockeren Böden gute Nahrungsbedingungen finden und dass die Anzahl gefährdeter Laufkäferarten auf Schweineweiden zunimmt.

Bei den von der Biologischen Station eingesetzten Schweinen handelt es sich um die Rückzüchtung des Deutschen Weideschweines. Die Muttersauen werden im Dormagener Tierpark Tannenbusch gehalten.

In der Landschaftspflege kommen die diesjährigen Jungtiere (Läufer) zum Einsatz, die mit Beginn der Laichzeit der im Projektgebiet vorkommenden Amphibienarten die Fläche wieder verlassen müssen.

Projektpartner: Orden der Spiritaner – Kloster Knechtsteden, Stadt Dormagen, Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Ortsgruppen der Naturschutzverbände BUND und Nabu sowie der Landesbetrieb Wald und Holz NRW - Revier Knechtsteden.