Dycker Schmalzbirne
In den Bongerten um Schloss Dyck war diese Birnensorte bis in die fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts weit verbreitet und bis in diese Zeit wurde der Massenträger (750 kg pro Baum sind belegt) auch kommerziell angebaut. Bis in die Nachkriegszeit bestand zwischen Schloss Dyck und dem Nikolauskloster eine Allee aus Dycker Schmalzbirnen.
Die als Tafelobst und Wirtschaftsfrucht begehrten, mittelgroßen Früchte der Schmalzbirne reifen Mitte September bis Anfang Oktober, sind aber nur sehr begrenzt haltbar (im Reifezustand ca. 1 Woche). Aufgrund der geänderten Qualitätsanforderungen an Tafelobst war die sehr gesunde Lokalsorte bis zum Ende des 20. Jahrhunderts fast gänzlich verschwunden.
Lediglich drei Altbäume konnten von der Biologischen Station gefunden werden, die die Basis für die Vermehrung und Erhaltung dieser alten Kultursorte bildeten. Mittlerweile wurde der vierte Veredelungsauftrag an eine Baumschule vergeben und es konnten bislang mehr als 75 Exemplare einer neuen Generation junger Dycker Schmalzbirnen gepflanzt werden.
Neben verschiedenen Flächen der Obstwiesen-Initiative, erhielten auch interessierte Bürger, der NABU Viersen, die FÖNO, die Museuminsel Hombroich, der Förderverein Schloß Dyck, die Städte Korschenbroich und Düsseldorf sowie der Rhein-Kreis Neuss Bäume für ihre Flächen (Karte Verbreitung im Kreisgebiet PDF 3 MB).
Im Februar 2006 wurde in Kooperation mit dem Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen - Forstamt Bonn und dem Rhein-Kreis Neuss (Abteilung Landschaftsplanung) im Straberger Broich die Pflanzung einer Allee aus 32 Dycker Schmalzbirnen durchgeführt.
Dycker Schmalzbirnen-Allee
Das Straberger Broich, im westlichen Teil des Knechtstedener Busches (Stadt Dormagen) gelegen, hat seit dem Frühjahr 2006 eine neue Attraktion. Ein ca. 150 m langes Teilstück des historischen Viehweges von Straberg in das Broich wird nun beiderseits von 32 Dycker Schmalzbirnbäumen gesäumt.
Diese erst kürzlich wieder auf junge Beine gestellte lokale Obstsorte stellt eine ideale Ergänzung der reich strukturierten Kulturlandschaft des Straberger Broiches dar. Noch heute ist diese Landschaft durch die traditionelle Grünlandnutzung charakterisiert.
Aufgrund der benachbarten Obstwiesennutzung bot sich hier die Anlage einer Obstbaumallee zur Bereicherung des Landschaftsbildes an. Das Projekt wurde vom Rhein-Kreis Neuss, dem Landesbetrieb Wald und Holz NRW und der Biologischer Station im Rhein-Kreis Neuss e.V. gemeinsam durchgeführt.
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